Die der Lasertherapie zugrundeliegende Theorie besagt, dass ein niedrigdosierter Laserstrahl auf die Kopfhaut gerichtet wird und dadurch das Wachstum der Haarwurzel und ihre Dichte stärkt. Die Hersteller reklamieren für sich, dass durch die Laserbehandlung die Gefäßneubildung (oder Vaskularisation, also das Öffnen von geschlossenen Blutgefäßen und Adern, was zu einem besseren Sauerstoffzufluss führen soll) und der zelluläre Stoffwechsel der Kopfhaut angeregt werden. Durch einen verbesserten zellulären Stoffwechsel sollen die Versorgung der Haarfollikel verbessert und das Freisetzen von Schadstoffen wie z.B. Dihydrotestosteron (DHT) im Körper verhindert werden. Bislang besteht jedoch kein nachweislich effektiver Prozess, um DHT aus dem Körper auszuleiten oder die Auswirkungen auf die Haarfollikel zu begrenzen. Es besteht kein wissenschaftlicher Nachweis, dass Laserprodukte dies erreichen – entgegen der oftmals formulierten Produktversprechen. Einen niedrigdosierten Lasterstrahl auf die Kopfhaut zu richten, hat auf jeden Fall physische Auswirkungen – ob es sich dabei jedoch um eine echte Stimulation der Follikel oder vielmehr einen einer Kopfhautmassage gleichenden Effekt handelt, ist unklar.
Es ist außerdem interessant festzustellen, dass keiner der Hersteller in seinem Marketing Kundenfotos präsentiert, auf denen ein vollständig wiederhergestellter Haarschopf gezeigt wird. Bei einer Analyse von Aussagen verschiedener Lasertherapie-Kunden in entsprechenden Online-Foren kann festgestellt werden, dass die wenigsten von vermehrtem Haarwachstum oder auch nur dem Erhalt der verbleibenden Haare sprechen. Diejenigen, die sich positiv zu den Laserprodukten äußerten, waren oft unsicher, wie ausgeprägt der ursprüngliche Haarausfall wirklich war. Viele von ihnen gaben auch zu, dass sie sich nicht darüber im Klaren seien, wie schlimm der Haarausfall sich entwickelt hätte – mit oder ohne Laserbehandlung. Die positiven Anmerkungen beschränkten sich darauf, dass verschiedene Personen behaupteten, einen Rückgang in der Glatzenbildung bemerkten, obwohl immer noch klar erkennbar sei, dass sie unter den typisch männlichen Haarausfallmustern litten.
“I think it is an expensive tool for very little difference” – “Ich denke, es handelt sich um ein teures Instrument ohne großartige Wirkung”, so Amy McMichael – Dermatologie-Professor an der Wike Forest Universitätsklinik in Winston-Salem, North Carolina.
Nebenwirkungen:
Keine bekannt
Kosten:
Enorme Preisunterschiede; von 20€ für einen günstigen Laserkamm bis zu über 1.500€ für sogenannte Laserhelme.
Erfolgsrate:
Niedrig bis sehr niedrig. Die Wachstumsphase existierender Haare kann zwar verlängert werden, jedoch können die Haarfollikel keine Resistenz gegenüber DHT aufbauen – was oftmals der Grund für den Haarausfall bei Männern ist. Bereits kahle Stellen können durch die Behandlung nicht wiederhergestellt werden.